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14. November 2016

City-Streife soll auch in der Neustadt unterwegs sein

Seit Juni 2010 dreht die City-Streife in der Altstadt ihre Runden. Das heißt: 2.162 Einsatzberichte in sechs Jahren, mehr als 9.000 Vorfälle, mit denen sie es in dieser Zeit zu tun bekam. Geht es nach Oberbürgermeister Hans Rampf und Verkehrsdirektor Kurt Weinzierl soll das Aufgabengebiet der City-Streife zukünftig noch erweitert werden: auch die Gassen und die Neustadt sollen einbezogen werden. Denn die Neugestaltung der Neustadt bedeutet mehr Außengastronomie, mehr Aufenthaltsqualität und mehr Menschen, die sie nutzen.

„Keine Frau soll Angst haben, wenn sie nachts alleine in der Innenstadt unterwegs ist“,

sagt OB Hans Rampf.

Täglich zwischen 22 und 6 Uhr drehen die Mitglieder der City-Streife der LWS security group in der Altstadt ihre Runden. Ihre hauptsächliche Aufgabe ist der Eigentumsschutz. So habe die Zerstörung an öffentlichen Einrichtungen früher einen Schaden im fünfstelligen Eurobereich verursacht, heute sei man annähernd bei Null, sagt LWS-Geschäftsführer Peter Loder. Zusätzlich generiere man noch einen Zweiteffekt, Loder nennt es den „Hinschaueffekt“. Die City-Streife habe eine präventive Wirkung: „Es wird ruhiger, wenn man weiß, hier ist jemand unterwegs.“ Denn die City-Streife greife auch korrigierend ein, bei Ruhestörern beispielsweise, und übe eine Signalfunktion aus. So haben die Mitarbeiter in den vergangenen sechs Jahren frühzeitig drei Brände und einen Wasserrohrbruch gemeldet. Nicht zu vernachlässigen sei auch die Serviceleistung, etwa Erste Hilfe oder wenn Frauen die City-Streife bitten, sie zum Schutz zu ihrem Auto zu begleiten. Dabei wolle man keinesfalls Polizeiaufgaben übernehmen, betonte Loder.

Verkehrsdirektor Kurt Weinzierl ist ein Verfechter der City-Streife der ersten Stunde. Betrachte man Studien, was die Leute an einer Stadt besonders gut finden, so liege nach Sehenswürdigkeiten und Warenangebot Sicherheit und Sauberkeit immer an vorderster Stelle. Nach sechs Jahren City-Streife habe sich die Situation in der Altstadt deutlich verbessert. Die Zeiten, als man immer wieder Stühle oder Bänke aus der Altstadt aus der Isar fischen musste, seien vorbei. Aber, so Weinzierl: „Die Erinnerung verklärt. Der Zustand heute ist nicht gottgegeben, er ist hart erarbeitet.“ Sieht man sich die Zahlen der City-Streife an, zeigt sich, dass die Mitarbeiter im Durchschnitt mit vier Vorfällen pro Nacht zu tun haben, seien es die mittlerweile allbekannten Wildbiesler, Vandalen oder Ruhestörer. Insgesamt jedoch verzeichnet die LWS security group einen steten Rückgang der Vorfälle. So seien die Fälle von Vandalismus um ein Viertel zurückgegangen, bei den Wildbieslern habe sich die Zahl mehr als halbiert, ebenso bei den Ruhestörungen. Für Weinzierl eine Bestätigung seines Projekts: „Es ist unsere Aufgabe, den Leuten ein gutes Gefühl zu geben und ein wesentlicher Teil ist, zu wissen, dass man sich in der Stadt sicher und unbehelligt bewegen kann.

Es bleibt aber, wie bei so vielen Projekten, die Frage der Finanzierung. Bislang finanzieren Stadt und Gastronomie die City-Streife, der Handel hält sich zurück. Allerdings, so findet Weinzierl, profitiere dieser durchaus, wenn auch indirekt. Etwa 50.000 Euro mehr würde es kosten, wenn die City-Streife zwischen Donnerstag und Sonntag auch die Gassen und die Neustadt zwischen Heiliggeist- und Dreifaltigkeitsplatz, also das gesamte historische Zentrum, in ihre Kontrollgänge einbeziehen würde.

Für Weinzierl wäre dieser Schritt nur logisch: „Wir können die neue Neustadt erstmal dem Treiben schutzlos überlassen und sehen, was passiert.“ Schon in der Vergangenheit habe man gewisse Verdrängungseffekte beobachten können. Oder man wirke dem von Beginn an entgegen. Nach einem Jahr könne man die Ergebnisse auswerten. „Damit unser Herzstück seinen Bilderbuchcharakter behält„, sagt Weinzierl. Dafür brauche man Profis, und nach sechs Jahren Erfahrung genieße die City-Streife hohe Akzeptanz. „Je besser wir das hinkriegen, desto besser ist das für unsere Einkaufsstadt.

Ganz und gar auf seiner Seite hat Weinzierl Oberbürgermeister Hans Rampf. Er könne aber, so Rampf, das Projekt in den letzten Wochen seiner Amtszeit nur anstoßen. Doch er hoffe, dass sein designierter Nachfolger Alexander Putz und der Stadtrat die benötigten Mittel in den Haushaltsplan einstellen. „Es wäre sinnvoll, auch dort zu kontrollieren„, sagt Rampf. „Keine Frau soll Angst haben, wenn sie nachts alleine in der Innenstadt unterwegs ist.

(Quelle: sj)